Die Stadt Jelgava spiegelt die typische Situation in den städtischen Regionen Lettlands wider. Sie ist mit rund 60.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes. Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung führt zu einer steigenden Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum.
Diese Situation eröffnet die Chance für neue Wege und innovative Lösungen – neben Bemühungen um die Sanierung des bestehenden Wohnungsbestandes und die weitere städtebauliche Entwicklung. Langjährige internationale Kontakte haben zu einer Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Jelgava, der kommunalen Wohnungsverwaltungsgesellschaft JNIP und der europäischen Wohnungsbaugenossenschaft LiM geführt. Die Gründungsphase wurde von der DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt mitfinanziert.
In einem ersten Bauabschnitt wird ein Ensemble aus mehreren Gebäuden mit rund 150 Wohnungen realisiert. Das Wohnprojekt soll auch aufgrund seiner ressourcenschonenden Holz-Hybrid-Bauweise beispielhaft für einen energieeffizienten und ökologischen Ansatz sein. Auf dieser Grundlage wird LiM mit lettischen und spezialisierten internationalen Unternehmen zusammenarbeiten.
Die Aufteilung, Größe und Grundrisse der Wohnungen sind dennoch flexibel und erlauben Variabilität und Anpassung an unterschiedliche Nutzerbedürfnisse. Zunächst werden die Ideen mit Zielgruppen und lokalen Akteuren diskutiert. Aus diesem Anlass konnte eine Plattform urbaner Akteure entstehen, die partizipative Prozesse ermöglicht und Impulse für eine zukunftsorientierte Planungs- und Baukultur in Jelgava bietet.